Der kompetente Hund

… lange habe ich nichts mehr geschrieben, das Leben und so weiter..

Die Zeit rennt, Lotti ist jetzt 5 Jahre alt und tatsächlich in ihrer kleinen Welt erwachsen geworden.

Wir sind erwachsen. Wir haben alle Worte die wir brauchen um uns zu verstehen, auch die ohne Sprache, wir wissen was der andere will und wir hören uns zu. Diese Klarheit gibt Sicherheit, wir wissen was wir wollen und wie wir es erreichen. Wir wissen gegenseitig um unsere Aufgaben und Fähigkeiten und nehmen uns zurück wenn der andere es besser kann, so hat jeder seinen Platz gefunden.

Ich habe- wir haben- unsere Absprachen gefestigt, ich halte nichts davon Hunde zu entmündigen, grade die für die sensiblen und die emotional instabilen ist das Gift, denn es beinhaltet immer die Gefahr der Überforderung. Warum soll ich einen Hund in Situationen bringen die ihn überfordern, nur weil die Leute doof gucken – und noch doofer gucken wenn der Hund nur noch nach Vorne kann. Lernen wir zuzuhören was der Hund als Lösung anbietet, vielleicht braucht er eine Zeitlang ein paar Tips für eine bessere Lösung- aber lassen wir ihm die Entscheidung. So lernt er sich selbst zu helfen ohne überfordert zu sein, und dann braucht es viel weniger Kontrolle vom Menschen, achtet einfach auf euren Hund, bleibt in Kontakt und Ansprechbar er bemerkt doch sowieso alles lange bevor ihr es bemerkt.

Lotti hat ihre Lösungen gefunden, sie wir immer ein ängstlicher Hund bleiben, aber einer mit einem Plan für so ziemlich jede Situation, die einem so als Landei begegnet und daran haben wir lange gearbeitet. Angst ist ok, aber Hilflosigkeit ist fatal.

Sie hat viele Kompetenzen -Sie entscheidet, wo sie läuft, sie achtet sogar darauf, einen Pfad zu wählen, den die „dicke Alte“ auch lang laufen kann, und wenn ein Hindernis zu hoch für sie ist, bittet sie mich, sie zu heben (wir laufen viel querfeldein durch die Rodungen). Trotzdem ist sei nicht alleine -wir sind ein Team-Wenn sie an einer Gabelung z.B. nicht sicher ist, wo wir lang laufen sollen – sage ich ihr z.B. in welcher Richtung das Auto steht.

Manchmal lasse ich sie sich Herausforderungen stellen, indem ich am Wochenende die Touri Gebiete aufsuche (den Maulkorb immer als Wurfgeschoss gegen Tutnixe in der Hand, oder für den Fall dass es doch zu eng wird) und sie ist so großartig, teilt mir mit was sie möchte und sucht unseren Weg aus, sie weicht aus, sie „schnüffelt“ und sie checkt dabei die Situationen und sie findet die friedlichsten Lösungen von sich aus. Ich lasse sie machen, denn sie macht das nicht alleine, sie fragt mich, und sie fordert mich als Schutz ein, ganz ohne, dass ich etwas sagen müsste, wenn sie plötzlich hinter mir läuft, weiß ich dass da vorne etwas Suspektes ist (schreiende Kinder wie heute), was sie nicht einschätzen kann. Ich bin Plan B weil ich ihr den Plan A zugestehe. Sie ist die Pfadfinderin, ich die Security.

Ihr Urteil ist besser als meins, sie weiß was sie braucht und was sie kann und auch, was ich kann.

Ich werde zur Furie, wenn ein Tutnix angebrettert kommt, mein Hund versteckt sich hinter mir, der „böse Kampfhund“ ist nämlich ein Hasenfuß. Ein größeres Kompliment könnte sie mir nicht machen. Der Geführte entscheidet, von wem er sich führen lässt, nicht andersrum, dass muss man sich verdienen.

Sie hat Angst vor fremden Hunden, und das ist ok.

Und gefühlt jedes zweite mal kommt der andere Halter dann an und sagt seiner sei aber ganz lieb und er könne ja mal Hallo sagen, damit sie das sieht -Während Lotti hinter mir steht und dem Hund den Rücken zudreht, und signalisiert, dass sie keinen Kontakt will. Also – NEIN!

Und gefühlt jeder zweite Halter dessen freilaufender Tutnix von mir oder von Lotti eine deutliche Ansage bekommt erzählt mir, daß das ok sei, der müsse das auch mal Lernen nicht überall dran zu gehen. NEIN! Erzieht eure Hunde verdammt nochmal selbst, und leint sie verdammt nochmal an, wenn sie nicht hören.

„Tutnixe“ (die sehr oft Tutsehrwohlwasse) sind, verursachen soviel Schaden, jedes mal wenn sie einen ängstlichen Hund überfallen, VOR ALLEM WELPEN. Ihr seid dafür verantwortlich. Als Welpe ist Lotti eingefrohren oder hat gefiddelt wie blöde, bis sie mit 1,5 Jahren dann anfing, „blöd“ zu werden, weil sie keinen anderen Plan mehr hatte, seitdem lasse ich keine fremden Hunde mehr an sie ran, und sie pöbelt allenfalls zurück, wenn der andere vorher ausflippt, auch das ist ok.

Und ja, Terrier und grade unsichere Hunde lösen oft ab einem gewissen Level an Stress nur noch nach vorne, und das halten viele Menschen (auch „Fans“ der Rassen) für Stärke. Das ist Bullshit, Aggression entsteht aus Ohnmacht. Macht eure Hunde kompetent anstatt gehorsam.

Kein Hund möchte keifend in der Leine hängen, und ich brauche keine Strafen auch keine Kontrolle, und erst recht „keine Harte Hand“ -solange ich dafür Sorgen kann, dass ich im Zweifelsfall die bessere Entscheidung bin.

Klar man kann viele Hunde mit Gewalt hemmen, so dass sie ihr Verhalten „ändern“, aber die Emotion dahinter die bleibt, und sie wird u.U. stärker, und dann gibt es ein böses Erwachen, wenn dem Hund irgendwann die Nerven durchgehen, das wird schnell zu einem Teufelskreis.

Bei dem alles auf der Strecke bleibt, die Freude am Hund, das Vertrauen, die Gelassenheit und ja auch die Freiheit.

Apropos Freiheit:

Ich sah neulich ein Video von einem Trainer, der sich damit brüstete, in der Stadt keine Leine zu brauchen, ach wie schön und frei das aussah „der mit dem Wolf tanzt“ (wenn man keine Ahnung von Körpersprache hat). Denn in Wahrheit stand der arme Hund die ganze Zeit komplett unter Kontrolle und zeigte starkes Meideverhalten. Ja wie toll, er hält am Bordstein (als wäre der Lava) und wartet auf die Freigabe (dass der Hund dann ohne zu gucken über die Verkehrsinsel gerannt ist war noch das Sahnehäubchen) . Ist das wirklich Freiheit- nein dass ist Show für Herrchens Ego.

Lotti schaut selber, ob Autos kommen, und ist trotzdem an der Leine, sie ist kompetent.

Und Kompetenz ist das beste Mittel gegen Ohnmacht und Angst-Aggression.

Ich helfe dir.

Lotti ist eine Handaufzucht, mit 3 Wochen von der Mutter getrennt und später dann Futter in den Zwinger und tschüss, wer sich nicht durchsetzt, bekommt halt nix… typischerweise hat sie so eine ausgeprägte Futteraggression entwickelt.

Futterneid würde man sagen, und läge damit völlig daneben, denn Neid ist sehr menschlich und meint Mißgunst, aber es ist in Wirklichkeit Angst. Um genau zu sein, sind es zwei Lernerfahrungen, einerseits die Angst zu verhungern, wenn man nicht kämpft, und auf der anderen Seite und das halte ich für noch wichtiger, die Erfahrung, sobald man etwas hat, Angegriffen zu werden.  „Völliger Quatsch, der hat doch genug zu Fressen“ mag so mancher denken…aber eine rationale und objektive Betrachtung entspricht nunmal nicht dem Wesen des Hundes.

Der „weiß“ nämlich garnix, der fühlt spontan und der fragt sich dabei auch nicht, ist das jetzt „angemessen“? Natürlich kann und sollte man Gegenkonditionieren, Überflussprinzip ist eine Möglichkeit, überall Futter damit die Erfahrung von zuwenig überschrieben wird und die Verlustangst und der Stress garnicht erst aufkommt. Was aber ganz bestimmt bei solchen Hunden nach hinten losgeht, ist das wegnehmen von Futter via Zwang  „zu trainieren“.

Wenn Lotti etwas hat, daß sie nicht auffressen kann aber sich in Gefahr sieht, es zu verlieren oder deswegen angegriffen zu werden, wirkt sie wie weggetreten und versucht es zu verstecken, und steigert sich völlig rein, hin und her und hin und her… sie hatte richtig massiven Stress und ist/war kaum ansprechbar geschweige denn zu unterbrechen – ich habe ihr dann als erste Hilfe ein Handtuch etc gegeben, damit sie das Objekt besser verstecken kann bis sie zufrieden ist, z.T hat sie sogar Papierschnipsel und alles, was sie finden konnte draufgestapelt.

Komplize werden, anstatt Gegner schafft Vertrauen.

Der langfristige Ansatz war nun mehrgleisig, zum einen Verwalte ich das Futter, und zwar wohlwollend und Gebend nicht wegnehmend, wobei ich auch drauf achte, daß sie auch erfährt, wie ich anderen gebe und nicht nur ihr, ich bin aktiver Entscheider kein reaktiver Futterautomat.

Nun ist Wegnehmen von Futter (oder das, was sie dafür halten) immer sehr heikel, denn jede  Eskalation ist egal welchen Ausgang sie nimmt kontraproduktiv.

Zum einen wird getauscht, etwas schnell fressbares und Höherwertiges gegen das, was ich ihr „wegnehmen“ will , das gilt auch für Plastikteile etc die Lotti aufgrund ihrer Fehlprägung (Gumminuckel) für Fressen hält. Inzwischen sucht sie Kleinkram, vor allem Münzen und Flaschendeckel und gibt sie mir, um einen Keks zu bekommen.  Nuja, besser sie kauft bei mir ein, als wenn die Sachen im Hundemagen landen 🙂 Sie hat meine Mutter einmal attackiert, als diese meinte, es sei lustig, den 16 Wochen alten neuen Welpen zu „ärgern“ und das Kauteil wegzunehmen und an seinem Nacken rumzuzergeln (WTF!) . Der Hund war es nicht, der die Ansage bekam, sowas dummes niewieder zu machen.

Denn sich hier auf einen vermeindlichen „Machtkampf“ einzulassen, oder „von Anfang an was Klarzustellen“ ist völlig kontraproduktiv, was auch klar wird, wenn man sich vor Augen hält, daß es Angstmotiviert ist, und kein „Neid“. Durch Wegnehmen -schlimmstenfalls als „Strafe“ bestätigt man nur die Angst. Damit erzieht man sich einen Hund, der alles schnell runterwürgt, wegrennt oder zum Angriff übergeht. Aus seiner Sicht hat er damit dann auch völlig Recht. Wegnehmen kann man natürlich gewaltsam durchsetzen bei weicheren Hunden, schafft sich aber schnell x andere Baustellen in Sachen Vertrauen (zurecht).

Was möchte denn ein ängstlicher Hund ? Er möchte im Optimalfall unsere Unterstützung, und dafür muss er aber auf unser Wohlwollen vertrauen können.

Wohlwollen wird aber nicht durch Nachgiebigkeit erfahren.

Wenn ich ihm immer alles Recht mache oder prinzipiell nachgebe, aus Angst durch „unlieb“ sein, etwas an der Beziehung „kaputt“ zu machen, hat das mit Wohlwollen nichts zu tun. Sondern mit Harmoniesucht. Wohlwollen wird über die Bereitschaft zu Beziehung erfahrbar, und jede! soziale Beziehung braucht ein stabiles, verlässliches und spürbares Gegenüber. Konflikte sind dafür essentiell, bei Hunden wie bei Menschen.

Die Frage ist halt, wie man damit umgeht und welche Lösungen man findet, grade bevor Situationen drohen zu Eskalieren. Wir haben als Menschen nun das Glück, nicht ganz so irrational wie ein Hund zu sein, versuchen wir doch mal, uns auch so zu verhalten, und nehmen ein paar Meter Abstand von unserer eigenen (verkorksten) Prägung und vermenschlichten Begriffen und lassen den Hund Hund sein.

Denn um Hunde zu verstehen, muss man ihre Perspektive einnehmen, und  Empathie bedeutet eben nicht, die eigenen (nicht selten verkorksten) Befindlichkeiten in einen Hund zu Projezieren.

Hunde brauchen Verlässlichkeit, jemanden, der in einer nicht artgerechten Welt besser weiß was zu tun ist, und dem sie das auch glauben können. Der durch eindeutige Kommunikation (=körpersprachlich und Verbal stets dasselbe ausdrücken) Klarheit über seine Erwartungen herzustellen vermag und mit Souveränität und Gelassenheit seine Meinungen und Einschätzungen erst glaubhaft macht.

Denn unsere Welt ist sehr kompliziert, und unsere Hunde müssen in ihr leben, wenn wir da den Hund strukturell durch ewiges „liebsein“ zum verantwortlichen Entscheidungsträger vorschicken, gerät er, wenn es mal brenzlig wird,  in Situationen, in denen er eben nur seine sehr begrenzten Mittel zur Lösung hat, nicht selten blitzblanke 42. Problemhunde nennt man die dann meistens. Ich nenne sie allein gelassen, mißverstanden und überfordert.

Und ja, ich bin manchmal auch eine besserwisserische, blöde Spielverderberin 🙂 Isso. Aber nicht, wenn ich die Wahl habe, auch Komplize zu sein (oder ihn das glauben zu lassen und der armen Maus das Leben zu retten, indem ich meinen Hund hochmotiviert in die falsche Richtung schicke *hust*)

Und neben dem Unterbinden furchtbar spassiger Dinge, wie die Katze vom Nachbarn fleddern oder Jogger zu Sprintern zu machen oder eine Bondageparty mit den Schleppleinen zu veranstalten…  müssen manche unangenehmen Dinge eben auch sein, Tierarzt zum Beispiel, lässt sich nicht vermeiden…und jede Herausforderungen zu meiden, führt zwangsläufig zu Stillstand, denn es kann keine positive Lernerfahrung gemacht werden, die die negative Erwartung überschreiben kann. Die Dosis macht das Gift.

Wenn dein Hund dir vertraut, wird er auch unangenehme Dinge zulassen und verkraften.

Und jetzt kommt „Ich helfe dir“ ins Spiel. Immer dann, wenn ich meinen Hunden helfen muss, kündige ich es genau mit diesen Worten an: Ich helfe dir. Sei es der Ball unterm Sofa, verheddern mit der Schleppleine, Feststecken oder irgendwo nicht hochkommen, irgendwas zwischen den Zähnen hängen haben … etc oder das Entfernen von Zecken. btw hinterher die Zecke zeigen und sie benennen (hier IHH) hat bisher jeder Hund schnell verstanden und sie lassen sich die anstandslos auch an sehr intimen Stellen entfernen.

Auch beim Tierarzt war es schon sehr hilfreich – Lotti hatte mit 7 Monaten einen Allergieschock (starke Bienengiftallergie) und war bis zu dem Zeitpunkt eigentlich normalerweise nur mit Maulkorb zu behandeln (geschweige denn von Fremden anzufassen) , und biss ernsthaft zu, sobald sie nur eine Spritze sah (Selbstschützer/Angstbeisser) nach „Ich helfe dir“, war das Setzen der Kanüle für die Infusionen kein Problem und sie lässt sich seitdem ohne jegliche Gegenwehr behandeln.

Aber was hat das mit Futteraggression zu tun ? Sehr viel, denn genau das müssen Hund und Mensch gleichermaßen lernen.

Wenn Lotti  heute z.B. einen ollen Knochen findet und anfängt, panisch zu werden um das Ding zu verstecken, sage ich nur sehr ruhig „Ich helfe dir“ und sie bringt! mir den Knochen damit ich ihn sichere (denn darum geht es!) Ich zeige ihr, daß ich ihr Problem erkenne und biete eine Lösung an. Ich lege den Knochen dann so hoch, daß ihn jeder der Hunde sehen, aber nicht erreichen kann, er ist also nicht „weg“, und es gibt auch sicher keine Kämpfe darum. (Manchmal bekommt sie ihn später, wenn Haku nicht mehr dabei ist. ) Und Lotti entspannt sich sofort. Genau diese Strategie hatte ich schon bei der ebenfalls „Futterneidischen“ Uschi mit Erfolg angewendet, keiner der Beiden ist je auf die Idee gekommen, den Ort dann noch zu verteidigen. Lotti  geht es ganz klar nicht um „Besitz“ sondern um das Abwenden von Verlust ansich und die Erwartung von Beschädigung durch andere. Diesen ohnmächtigen Konflikt (die Erfahrung, nur die Wahl zwischen Verhungern und ggf.Schmerz zu haben) zu beenden und damit den Stress loszuwerden hat einen höheren Stellenwert als das Objekt/Auslöser ansich. Ohmacht und Aggression sind immer zwei Seiten derselben Medallie, wir Menschen haben die kognitiven Mittel, die Ursachen und Absichten zu erkennen und einen Ausweg zu zeigen, und wenn wir verstanden haben, dann erst „passt“ auch das Bauchgefühl, weil wir dann echte Empathie ausüben. Sonst läuft man schnell Gefahr, Teil des Problems zu werden.

Und das gilt nicht nur für Futteraggression.

Tierschutz – Hoarder

Seit Jahren immer wieder dieselben Bilder, verwesende Hundekörper in Säcken, Eimern oder einfach im Dreck liegen gelassen. Zugekotete Boxen, Zwinger, Wohnhäuser und verhungerte Hunde zwischen Dreck und Unrat…hundertfach entsorgt und vergessen. Und jedesmal gab es sie, die Hinweise, die Zeugen, de Mahner, die Wegseher, die Schönreder und die Hundehinschieber, und die Behörden, die ihren Job nicht gemacht haben.

Und hinterher sind dann alle wieder schlauer.

„Der Tierschutz“ bemüht sich um Schadensbegrenzung, anstatt um Selbstkritik, so wird z.B in einem Statement das Wort Hundeschutzhof oder gar Tierschutzhoarding lieber vermieden, man erweckt lieber den Eindruck, daß es sich um einen Vermehrer “ bestimmter Rassen“ handelt. Das passt wohl besser zur Agenda.. und BLOS keinen Schaden für „den Tierschutz“. Und die sich sehr aufdrängenden Fragen an das trotz x Hinweisen und Anzeigen untätige Vetamt-werden auch lieber vage „ins Off“ gestellt, anstatt mal deutlich Verantwortliche zu benennen.  Selbst jetzt, wo die Bombe gepatzt ist, und die Kadaver sichtbar geworden sind -Herumgeeiere als wolle man es sich mit niemandem „verscherzen“, oder auch von sich selbst ablenken. Denn man hat es ja gewusst, seit Jahren.

Woanders ist von tragischer Entwicklung und Überforderung die Rede, dabei ist das was da im Emsland geschehen ist, keine Entwicklung sondern eine Fortsetzung mit 20 Jahren Geschichte, und wie immer, die Täterin mit einigen Hunden auf der Flucht.

Jeder hat es gewusst, jeder kannte die „Gerüchte“ das war alles öffentlich nachzulesen, die Warnungen gingen seit Jahren durch den Verteiler, es gab Mahnwachen und Anzeigen.

Und dennoch wird versucht, Schaden zu begrenzen…

Weil Jahrzehntelang – wie in jedem dieser Tierschutz Hoarding Fälle – die Augen zugemacht wurden, hilfesuchende Opfer und Zeugen nicht ernst genommen oder gar Mundtod gemacht wurden…

Weil man immernoch in „uns“ und „den anderen“ denkt.

Hoarder sind keine Monster, auch wenn es doch so schön einfach für das schwarz weiße Kinder-Weltbild wäre, in dem Gut und Böse noch existieren. „Wir“ und die „anderen“.

Wieviele Hunde werden dem noch geopfert ? Wieviele Hunde werden aus falschem Korpsgeist geopfert ? Wann verdammt nochmal hört man auf, Mißstände Schönzureden, die man bei keinem achsobösen Züchter tolerieren würde ?

Ich erinnere mich an den Shitstorm, als ein Muscher 14 Hunde fast ungesichert in einen VW Bus gestopft hatte und auf der Autobahn durch Ablenkung verunfallte – fast alle Hunde starben. Wie verantwortungslos von diesem Unmenschen…
Ach ne sorry, das war ja gar kein Muscher, sondern eine Tierschützerin… und jegliche kritische Anmerkung wurde als herzlos und „abartig“ verurteilt, sie hatte ja grade fast alle ihre Hunde verloren. „Wir“ und „die anderen“.

Für das Schicksal der Hunde macht Doppelmoral wohl keinen Unterschied.

Menschen machen Fehler. Menschen machen tragische Fehler unter denen Hunde leiden. Menschen machen Fehler und werden geschützt oder zerissen, je nachem, ob sie zu „uns“ oder „denen“ gehören. Und das ist das Problem.

Denn dabei liegt die Wahrheit genau dazwischen, nämlich bei jedem einzelnen, es gibt kein „wir“ und…. es gibt kein „die“.

Es gibt keine Monster und auch keine Heiligen.

Aber es gibt Hoarder. Es ist eine krankhafte Sucht und die verlangt nach mehr und mehr und mehr – erstrecht, wenn das Verrecken begonnen hat.

Aber mit dem Verrecken fängt Hoarding nicht an, es endet damit.

Es endet immer damit.

Und wer JETZT behauptet, daß man ja erst hinterher schlauer ist, der hat vorher schon lange weggesehen.

Denn:

Hoarding beginnt da, wo es niemand verhindert.
Hoarding beginnt da, wo sich keiner fragt, wie eine einzelne Person denn sovielen  Hunden realistisch gerecht werden will.
Hoarding beginnt da, wo man lieber keine Fragen mehr stellt.
Hoarding beginnt da, wo man sich kritische Fragen verbittet.
Hoarding beginnt da, wo sich keiner mehr traut, Fragen zu stellen.
Hoarding beginnt da, wo Zeugen nicht geglaubt wird.
Hoarding beginnt da, wo das Wort Nestbeschmutzer fällt.
Hoarding beginnt da, wo das kleinere Übel anfängt.
Hoarding beginnt da, wo man sagt, sonst wären die ja eingeschläfert worden.
Hoarding beginnt da, wo man die Unvermittelbaren leicht loswird – und vergisst.
Hoarding beginnt da, wo Wegsehen und Relativieren anfängt.
Hoarding beginnt da, wo man sich das „aber garnicht vorstellen kann“
Hoarding beginnt da, wo man ausnutzt, daß XY eh nicht nein sagen kann.
Hoarding beginnt da, wo man diesen Leuten hilft und unterstützt.
Hoarding beginnt da, wo man die Situation als Ausrede für Mißstände gelten lässt.

Hoarding ist kein Zufall, und wird durch die Wegseher ,Schönreder, Relativierer, und Stummmacher erst in einem solchem Umfang ermöglicht.

Aber man will ja seine Kontakte zu den Behörden usw. nicht verderben… anstatt sie verdammt nochmal zu dem in der Satzung festgeschriebenen, Auftrag zu nutzen bzw. Anzuhalten und als gemeinnütziges Organ der Zivilgesellschaft unter Druck zu setzen. Dieser Auftrag lautet Tierschutz, nicht Gebrauchttierhandel und Tierheimtrödel und um Pöstchen im Verein Zanker.

Man hätte die Kenntnis, die Kontakte und auch die Macht sehrwohl gehabt, das vor Jahren schon zu beenden, man hat sich aber dazu entschieden, es nicht zu tun.

Wie viele Hunde müssen noch verrecken, bis man damit aufhört, es zu bevorzugen erst hinterher schlauer zu sein ?

Horror Tierschutzhof geräumt – 68 Hunde gerettet

 

 

Heute: Paracord

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-evtl Werbung- Sturmtage sind Basteltage, also haben wir uns auf das Sofa gemümmelt und geknotet, diesmal habe ich den Knoten „lovely French“ zu einem Zugstop verarbeitet, natürlich farblich passend zu unserem neuen Mantel von Pomppa.

Lottis Ataxie Part 2 Bandagen

Auf Anraten meiner neuen Physiotherapeutin – da Lotti endlich halbwegs den Transport im Auto übersteht, können wir endlich zur Behandlung auch weitere Strecken fahren- hat mir Trasal Bandagen empfohlen. Diese sind nun seit Samstag hier, und ich bin völlig von dem Ergebnis geflasht!

 

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